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Tiefe House- Passion nach Weihnachten


Zwölf DJs und Musiker pflegen nach dem Fest ihre Leidenschaft für House. Koch der «X-Mas-Passion-Night» in der Grabenhalle: Marcus Waltenberg (deepdeepblue).

Nein, mit der «White Night» vom Samstag hatte er nichts zu tun. Doch Marcus Waltenberg musste natürlich schmunzeln. Legendär ist seine «White Night» vor genau drei Jahren in der Grabenhalle. Die wurde mit dem aus New York eingeflogenen DJ Oliver Stumm zum grossen Erfolg. Doch ihre Aufmachung - strikter Dresscode weiss, Sponsorenwerbung, Türsteher, Zigarettengirls usw. - widersprach allen Gepflogenheiten und selbst auferlegten Regeln des nicht kommerziellen Veranstaltungslokals. Die Frage, ob und wie viel DJ- und Clubkultur in der Halle sein solle, geriet zur Streitfrage, und am Schluss ging nicht nur Waltenberg, sondern auch der damalige Büroleiter Rubel Vetsch.


Zurück in der Halle

Jetzt kehrt Waltenberg - sag niemals nie - an den umstrittenen Ort zurück. Übermorgen organisiert er eine «X-Mas-Passion-Night» mit einem Dutzend befreundeter House-DJs, dem irischen Bongospieler Neil O´Shea und den Manga Dancers aus Zug. Die Halle verbleibe als «einziger Ort, um auf unabhängiger Basis eine Party für einige hundert Leute zu veranstalten», meint er. Diesmal will er, wohl ohnehin genau beobachtet, die Regeln einhalten. Doch einen frechen Scherz konnte er sich nicht verkneifen: Neben lokalen Stargästen und Attraktionen kündigt er auf der Werbekarte auch an: «Hinter der Bar schläft wie immer die Spuntengruppe.»«Es fehlt halt nach wie vor ein Club.» Waltenberg hofft wie andere auf das Kellerlokal im «Ostschweiz»-Gebäude. Nach zehn Jahren Veranstalten, «Anreissen» und Auflegen an allen möglichen und unmöglichen Orten in Zürich und der Ostschweiz, von Kaufleuten bis Firehouse, Baracca bis Ozon, Bodenseeschiff bis SBB-Zug, sowie einer CD («Zürich by House», 1997) sucht er weiterhin nach Herausforderungen. «Ich habe kein Projekt zweimal durchgezogen.»


Kick-off-Party

Nun hat er Langfristiges im Sinn. Die «Passion Night» ist nicht einfach eine Party für Festtagsmüde, sondern auch die Lancierung - oder der Kick-off, wies in der Szene heisst - seiner Agentur «deepdeepblue» (Music, Events, Label). Nach dem kürzlichen Ausstieg von Firehouse und US-Mex will er sein eingespieltes Team mit House-DJs (darunter B. Gahan, Oliver Wilkensen, Sven Quartier), Musikern und Tänzerinnen in Zukunft den Clubs als fixfertiges Paket anbieten. Im Auge hat er «nur Perlen», wie er sagt - Kaufleuten, Prawda (Luzern) und D! in Lausanne.Was wird übermorgen gespielt? «Deep und Funky House, nicht zu kommerziell.» Waltenberg freut sich besonders aufs St. Galler «Dream Team» Rauber & Schönfeld, die ein Live-Set mit vier eigenen Tracks spielen. (mel)

Mi, 26. Dezember, Grabenhalle, 21 bis 06 Uhr, VV u.a. Bro Rec, City Disc, Zero Zero

 

 

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